Capra-Grischa

Kulturlandschaft Domleschg TP 14

Das Teilprojekts 14 im Rahmen des Projektes Kulturlandschaft Domleschg der 5 Gemeinden (Sils i.D; Scharans; Stadt Fürstenau, Gde. Domleschg; Gde. Rothenbrunnen) wurde angegangen mit dem Ziel den Erhalt der ökologischen Werte auf Hohen Rätien durch geeignete Massnahmen zu sichern. Unterstützt wurde und wird das Projekt durch Beiträge des ANU (Amt für Natur und Umwelt des Kantons Graubünden), des FLS (Fonds Landschaft Schweiz) und der Familienstiftung Hohen Rätien.



Die hügelumgebenden, teilweise steilen Weiden und Wiesen mit Maiensässcharakter werden landwirtschaftlich genutzt. Auf den südexponierten Hängen befindet sich ein Trockenstandort von nationaler Bedeutung (TWW-14121 Hohen Rätien). Die Weiden sind halboffen, artenreich und mit Sträuchern und weit ausladenden Eichen durchsetzt. Aktuell wird die Fläche von der Familie Lukas und Fabienne Buchli aus Scharans (biomonti) bewirtschaftet.


Die Landschaft ist parkartig und sehr reizvoll. Der Burghügelweg und die wegstützende Trockenmauer wurden kürzlich renoviert und im Rahmen des Unterhaltskonzepts für Trockenmauern der Kulturlandschaft Domleschg regelmässig kontrolliert.



Flora

Wertvolle Einzelbäume sind Ulmen (Ulmus glabra), Mehlbeerbäume (Sorbus aria), schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und 2 gepflanzte, junge Speierlinge (Sorbus domestica). Zusätzlich befinden sich auf dem Areal mehrere wertvolle Hochstammobstbäume, wie zum Beispiel ein Quittenbaum (Cydonia oblonga).
Darüber hinaus verfügt die Anlage über eine grosse Vielfalt an Sträuchern, darunter mehrere Dornsträucher wie zum Beispiel Weissdorn (Crataegus monogyna), Berberitze (Berberis vulgaris) und Hunds-Rose (Rosa canina), welche einen ökologisch wertvoll sind, da sie verschiedenen Tierarten als Lebensraum oder als Futterpflanzen dienen. Auf dem Trockenstandort wurden viele charakteristische Krautpflanzen gefunden, welche Indikatoren für dieses nährstoffarme und trockene Biotop sind. Darunter wurden unter anderem Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Mittlerer Wegerich (Plantago media), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus) und viele andere Zeigerarten nachgewiesen.

Fauna

In der Insektenordnung der Netzflügler (Neuroptera) wurde zum Beispiel der Libellen-Schmetterlingshaft (Libelloides coccajus) zahlreich gesichtet, der eine in trockenen und warmen Lebensräumen häufig vorkommende Art ist. Gleichzeitig wurde unter den Schmetterlingen (Lepidoptera) der ebenfalls wärmeliebende und Trockenstandort-besiedelnde Segelfalter (Iphiclides podalirius) beobachtet. Sie gelten deswegen als Indikatoren für die Qualität der zu erhaltenden und zu verbessernden Lebensräume. Im lichten Wald kommt auch der Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli) vor.

Zielsetzungen

Oberstes Ziel ist die nachhaltige Offenhaltung, Erhaltung und Förderung der charakteristischen Trockenweiden von hohem Naturwert. Dieses soll so umgesetzt werden, dass eine traditionelle und offene Landschaft mit wertvollen Strukturen, wie einheimische Einzelbäume, Sträucher, Baumgruppen und Lesesteinhaufen entsteht. Einige Zonen müssen deswegen durchforstet werden, um die übermässigen Baumbestände auszuholzen. Dadurch können strukturierte und artenreiche Lebensräume erhalten werden.