Taufbecken PanoAusgrabung-04 HR-SG-Restaurator PanoAusgrabung-09

Ein frühmittelalterliches Baptisterium mit Taufbecken

Ein Fenster in die spätantike alpine Kultur tut sich auf


Eine ausgedehnte Grabung des Archäologischen Dienstes Kanton Graubünden (ADG) in den Jahren 1999 - 2006 erbrachte Aufsehen erregende Funde, wurden doch Vorgängerbauten zur heute noch bestehenden alten Talkirche St. Johann & Viktor freigelegt, welche bis in die spätrömische Zeit zurück reichen.

Eine römische Münze (ca. 346 n. Chr, Constantinus II), vorchristliche Bauten sowie bauliche Veränderungen beim Übergang zum frühen Christentum lassen vermuten, dass es sich hier um einen seit frühester Zeit benutzten Kultplatz handeln könnte.

Von ganz besonderem Wert sind dabei ein frühchristliches Baptisterium mit erstaunlich schön erhaltenem Taufbecken (um 500 n. Chr.).

Ein Baptisterium mit Taufbecken aus dem 5./6. Jahrhundert

Ein Baptisterium ist ein separater Taufraum, welcher hier nördlich an ein bestehendes spätrömisches Gebäude angebaut und mit einer breiten Türöffnung verbunden wurde. Noch deutlich erhalten ist der originale Mörtelboden. Im Mittelpunkt steht ein Taufbecken (um 500 n. Chr.), welches der Erwachsenentaufe gedient hat. Dieses frühchristliche Taufbecken - das bisher älteste nördlich der Alpen - ist ein Zeugnis der ersten Christen im zentralen Alpenraum und ist somit ein wertvoller Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes RhB-Albula-Bahn.